Hoher Photovoltaik-Zubau möglich
PV-Think Tank schlägt Maßnahmen vor, um die personellen Installationskapazitäten kurz- und mittelfristig zu erhöhen.
Aus klima- und sicherheitspolitischen Erwägungen ist es erforderlich, den Ausbau der Photovoltaik so schnell wie möglich zu beschleunigen. Eine oft gestellte Frage dabei ist, wie schnell ein Zubau grundsätzlich möglich ist und welche Ziele auf dieser Basis gerechtfertigt sein können. Gefragt, ob in Anbetracht des Krieges in der Ukraine gegenüber den regierungsseitig anvisierten Ausbauzielen eine weitere Erhöhung angestrebt werden sollte, warf der Bundeswirtschaftsminister Habeck die folgende These auf: „Der Ausbau von Windkraft und Photovoltaik in den jetzt vorgesehenen Größenordnungen wird das Land verändern und fordern. Noch mehr geht einfach nicht, auch schon physisch. So viele Hände gibt es gar nicht, die das alles umsetzen und verbauen.“ (Quelle)
Diese These will der PV-Think Tank im einen Impulspapier einordnen.
Dazu soll die Fragestellung beantwortet werden:
Behindert der Fachkräftemangel den PV-Ausbau?
Der Blick in den Markt und entsprechende Analysen sprechen dafür, dass eine differenzierte Betrachtung nötig ist: Ein Mangel an “Händen, die das Verbauen” ist bei großen Freiflächen- und Dachanlagen nicht vorhanden. Im Segment der kleinen Dachanlagen sollten die Herausforderungen proaktiv besser angegangen werden. „Physische Grenzen“ zu antizipieren, die den PV-Zubau limitieren, ist der falsche Weg.
- Wie hoch kann der Ausbau der PV in den nächsten Jahren sein, wenn alle Hebel umgelegt werden?
- Gibt es hierfür ausreichende Installationskapazitäten bei den Fachkräften?
- Was kann getan werden, um die Installationskapazitäten kurz- und mittelfristig zu erhöhen?
Antworten auf diese Fragen finden Sie im Impulspapier.
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Fazit
Ein schneller Ausbau der PV auf ein Niveau von über 20 GW bis zum Ende der Legislaturperiode und
eine weitere Steigerung bis zum Ende des Jahrzehnts ist mit Blick auf „verfügbare Hände“ ohne
weiteres möglich.
- Im Bereich der PV-Großanlagen auf Freiflächen und Hallendächern gibt es keine Fachkräfteknappheit, da Saisonarbeiter eingesetzt werden können. Entscheidend ist hier vielmehr, dass die Genehmigungen erteilt werden und die Marktanreize ausreichen.
- Bei kleineren Dächern ist hingegen durchaus Bedarf beim Aufbau entsprechender Kapazitäten. Hier braucht es neben den zu schaffenden, verlässlichen Marktperspektiven vor allem einen umfassenden Bürokratieabbau, Umschulung und Ausbildungsinitiativen.
Von einer generellen Begrenzung des PV-Zubaus bis zum Ende des Jahrzehnts aufgrund eines
Fachkräftemangels auszugehen, wäre hingegen ein falsches Signal. Der aktuelle und auch weiterhin
absehbare echte Flaschenhals sind vielmehr Genehmigungen und überkomplexe Förderregeln.